Gabriel-Urbain Fauré (1845-1924) schrieb seine erste Violinsonate in A-Dur, op. 13, am Ende seiner ersten Schaffensphase. Dieses frühe Kammermusikwerk erlangte große Berühmtheit und zeigt in vielen Zügen den Nachfahren der französischen Romantik vom Schlage César Francks.
Die Sonate von Claude Debussy (1862-1918) ist das letzte vollendete Werk des Meisters. Er litt seit 1909 am Krebs und erholte sich nach der Operation 1915 nur für kurze Zeit. Das seelische Leid, das der Krieg brachte, lastete auf ihm. Wie ist es zu fassen, daß diese Sonate nach der sanften Melancholie des ersten Satzes dann so hell und heiter wird?
Auch Arthur Honeggers Sonate ist ein Dokument aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Sie entstand 1916 bis 1918. Der Sohn schweizerischer Eltern war damals 24 Jahre alt und seit 1913 bleibend in Paris, wo Gédalge, Widor und d´Indy in heranbildeten. Noch gab es nicht die "Gruppe der Sechs", der er nach 1920 angehörte. Aber der Verkehr mit Musikern, Malern und Dichtern prägte ihn schon in den Kriegsjahren. Im kleinen kammermusikalischen Oeuvre steht die erste Violinsonate am Anfang.

Gabriel Fauré (1845-1924)
Sonata op. 13
Allegro molto
Andante
Allegro vivo
Allegro quasi presto

Claude Debussy (1862-1918)
Sonate für Violine und Klavier
Allegro vivo
Intermède
Finale

Arthur Honegger (1892-1955)
1. Sonate
Andante sostenuto
Presto
Adagio - Quasi Allegro

Nora Chastain, Violine
Friedemann Rieger, Klavier